Inkontinenz verstehen und innovative Lösungen entdecken

Inkontinenz kann verschiedene Auslöser haben. So muss Blasenschwäche nicht immer erst im Alter eintreten. Gerade nach einer Schwangerschaft ist es wichtig, den Beckenboden zu trainieren. Ebenso können Krankheiten eine Blasenschwäche verursachen. femtis Inkontinenzunterwäsche ist diskret und biete Dir einen angenehmen Tragekomfort für jeden Moment.

Du fragst Dich, woher Inkontinenz kommt und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um die Symptome zu minimieren oder komplett loszuwerden? Die wichtigsten Infos haben wir Dir hier zusammengefasst.

Symptome und Anzeichen von Inkontinenz und Blasenschwäche

Ab wann habe ich eine Blasenschwäche oder Inkontinenz und wann spricht man von was? Tatsächlich beschreiben Blasenschwäche und Inkontinenz das Gleiche, nämlich den unwillkürlichen Urinverlust. Umgangssprachlich wird eher der Begriff Blasenschwäche verwendet. Wusstest Du, dass andersherum dann Kontinenz die Fähigkeit, den eigenen Darm- oder Urinverlust zu kontrollieren, beschreibt?

Dir ist es vielleicht auch schon einmal passiert, dass Du etwas Urin verloren hast, als du lachen, husten, niesen oder etwas schwer heben musstest. In anderen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein starker Harndrang verspürt wird, der Toilettengang allerdings nicht schnell genug erfolgen kann. Daraufhin kommt es zu einer Entleerung der Blase. Die sogenannten Miktionsintervalle beschreiben die Intervalle, in denen diese Entleerung stattfindet.

Verschiedene Formen und Arten von Inkontinenz

Es gibt verschiedene Inkontinenzformen:

 

  • Belastungsinkontinenz / Stressinkontinenz
  • Dranginkontinenz
  • Mischinkontinenz
  • Überlaufinkontinenz
  • Reflexinkontinenz
  • Stuhlinkontinenz

 

Bei Frauen überwiegt die Belastungsinkontinenz (ca. 50 Prozent), gefolgt von Mischinkontinenz (ca. 30 Prozent) und Dranginkontinenz (ca. 15 Prozent). Doch was versteht man jetzt darunter?
Belastungs- oder Stressinkontinenz ist meist eine Abschwächung der Beckenbodenmuskulatur oder ein geschwächtes Bindegewebe. Beides tritt häufig während der Schwangerschaft auf und bleibt manchmal auch noch danach bestehen. Hier lohnt sich regelmäßiges Beckenbodentraining zur Stärkung der Muskulatur.
Von einer Dranginkontinenz oder einer Harndranginkontinenz spricht man, wenn ein neuronales Problem zugrunde liegt. Bei dieser Form spüren Betroffene einen plötzlichen starken Harndrang, wodurch sich die Blase zusammenzieht und es dann zu einem kompletten Harnverlust kommt. Mischinkontinenz bezeichnet eine Mischung von Stress- und Dranginkontinenz.
Weniger vertreten ist die Überlaufinkontinenz, diese tritt oft bei Männern auf und in seltenen Fällen auch bei Frauen. Die Harnblase kann nicht mehr vollständig entleert werden und es bleibt immer Restharn zurück, da z.B. der Blasenmuskel zu schwach ist. Eine Reflexinkontinenz hat schwerwiegende Hintergründe. Sie ist meistens eine Nebenerscheinung schlimmer Verletzungen oder Erkrankungen.
Anders als die Harninkontinenz behandelt die Stuhlinkontinenz nicht das unfreiwillige Austreten von Urin bzw. Harn. Sondern, wie der Name bereits verrät, bezeichnet sie den Stuhldrang mit anschließendem unkontrollierten Verlust.
Zusätzlich gibt es die sogenannte extraurethrale Inkontinenz, bei der ein unphysiologischer plötzlicher oder ständiger Harnverlust über die Haut, den Anus oder die Vagina erfolgt.

Häufige Ursachen von Blasenschwäche und Inkontinenz

Die verschiedenen Inkontinenzprofile gehen auf unterschiedliche Ursachen zurück. So kann Blasenschwäche durch eine Schwangerschaft, ein neuronales Problem, eine Schwächung der Muskulatur oder schwerwiegende Verletzungen oder Erkrankungen ausgelöst werden. Das Zusammenspiel zwischen Harnspeicherung und -entleerung funktioniert nicht mehr richtig.

Verschiedene Mechanismen können eine Harninkontinenz verursachen. So können eine Harnröhrenenge, eine Abflussstörung und eine Störung der Verschlussmechanismen zu Beschwerden einer Urininkontinenz führen. Häufig tritt mehr als einer dieser Mechanismen auf:

  • Nervenschäden oder -Reizungen infolge einer Operation
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, ein Hirntumor oder Schlaganfall
  • Ständige Reizungen der Blase, zum Beispiel durch Blasensteine oder Harnwegsinfekte wie eine Blasenentzündung
  • Operationen - zum Beispiel die Entfernung der Gebärmutter oder der Prostata – und Bestrahlungen des Unterleibs
  • Auch Medikamente, etwa gegen Bluthochdruck, Schmerzmittel und Antidepressiva, können die Ausbildung einer Inkontinenz verursachen oder eine bestehende Inkontinenz verstärken

 

IG Live Talk mit Gynäkologin Miriam M Mottl

Passend zu unserem Launch der Inkontinenz Kollektion haben wir mit Gynäkologin und Sexualmedizinerin Miriam M. Mottl von @herzensdialoge über das Thema Blasenschwäche und Blasenfunktionsstörungen gesprochen. Wir sprechen über Fragen wie: Ab wann spricht man von einer Blasenschwäche und was kann ich dagegen tun? Außerdem beantworten wir noch weitere Fragen aus der Instagram Community.

Maßnahmen und Strategien zur Bewältigung von Inkontinenz

Wie lässt sich eine Inkontinenz bewältigen und welche Maßnahmen und Strategien helfen dabei? Welche Therapie ist hilfreich? Wie wirke ich einer Tröpfelinkontinenz, einer leichten Harninkontinenz, entgegen? Hier kommen ein paar Tipps und innovative Hilfsmittel, sowie wie Du bereits präventiv etwas unternehmen kannst. Dein Urologe kann bei Dir eine Urodynamik durchführen, um eine Aussage zu unterschiedlichen Funktionsstörungen der Blase wie etwa Inkontinenz zu treffen.

Tipps zur Vorbeugung und Stärkung der Blasenkontrolle

Eine geübte Blasenkontrolle kann Dir langfristig das Leben leichter machen. Es gibt einige Tipps, wie Du vorgehen kannst:

  • Urin nicht zu lange zurückhalten, das schwächt den Muskel
  • Übe, auch mal den Urinstrahl zu unterbrechen
  • Beckenbodenübungen zur Stärkung der Blasenmuskulatur
  • Toilettentraining: den Toilettengang um 5 Min. verschieben

Innovative Hilfsmittel und Lösungen bei Inkontinenz

Es gibt mittlerweile verschiedene Inkontinenzhilfen als Lösungen bei Inkontinenz, meistens werden doch Windeln oder Einlagen benutzt. Jedoch ist das Tragegefühl hierbei nicht besonders schön. Inkontinenz-Unterwäsche ist eine entspannte Alternative zu Einlagen. Du spürst sie nicht und ziehst wie immer einfach Deine Unterwäsche an. Sie nimmt den Urin auf und hält Dich trocken, sodass Du Deinem Leben weiterhin aktiv nachgehen kannst.

Wege zur Vorbeugung und Prävention von Blasenschwäche

Es gibt einige Möglichkeiten, wie Du bereits präventiv gegen Inkontinenz vorbeugen kannst:

  • Beckenbodenmuskulatur trainieren
  • Schonung bei körperlichen Belastungen
  • Richtiges Verhalten auf der Toilette
  • Übergewicht reduzieren
  • Für regelmäßigen Stuhlgang sorgen
  • Harntreibende Getränke meiden

Harntreibende Getränke meiden, denkst Du Dir? Vielleicht ist es Dir schon aufgefallen, dass Du nach so mancher Flüssigkeitsaufnahme öfters den Weg zur Toilette machst. Diese Getränke solltest Du besser reduzieren:

  • Koffeinhaltiger Kaffee
  • Schwarzer Tee
  • Grüner Tee
  • Kräutertee aus Mate, Birke und Brennnessel
  • Saure Fruchtsäfte aus Zitrusfrüchten (zum Beispiel Orangensaft oder Grapefruitsaft)
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Softdrinks mit Zucker oder Süßstoffen

Quellen:

Gitschel, K. et al: Störungen der Harnausscheidung – Diagnostik und Therapie in der Pflege. 1. Auflage. Kohlhammer Verlag. Stuttgart 2013.
Petros, Peter, et al. Ratgeber Inkontinenz und Beckenbodenbeschwerden: Hilfreiche neue Therapie nach dem integralen System. Deutschland, Springer Berlin Heidelberg, 2016.
Werner, Sylke. Kontinenzförderung: Ein Leitfaden. Deutschland, Kohlhammer Verlag, 2012.
Roth, Prof. Dr. med. Stephan. Blase gut - alles gut: Ihr Navigator für das Herz im Unterleib - bei Entzündungen, Inkontinenz, Harndrang & Co.. Deutschland, Knaur MensSana eBook, 2022.