Menstruation: Wie funktioniert der Menstruationszyklus?

Wenn es um das Thema Menstruation und Menstruationszyklus geht, haben viele Menschen noch immer große Fragezeichen in den Augen. Und das, obwohl der weibliche Zyklus und die Regelblutung das Normalste der Welt sind.

Was weißt Du über Deinen Zyklus? Welche Hormone spielen eine Rolle und verändern sich im Laufe Deines Monatszyklus, mit welchen Menstruationsbeschwerden kämpfst Du? Höchste Zeit also, die absoluten Must-Knows einmal aufzuführen!

Wie lange dauert der Zyklus normalerweise?

Allgemein wird davon ausgegangen, dass ein gesunder weiblicher Zyklus 28 Tage lang ist und einen Eisprung in der Zyklusmitte hat. Dieser Standardzyklus trifft aber gerade einmal auf 4% (!) aller Frauen zu.

Die überwiegende Mehrheit der Frauen hat allerdings deutlich längere oder kürzere Zyklen und der Eisprung findet nicht in der Zyklusmitte statt.

Jeder menstruierende Mensch besitzt damit einen eigenen Zyklus, der sehr unterschiedlich sein kann: Einerseits variiert die Zykluslänge, andererseits können die Zyklen auch untereinander stark schwanken.

Dein Zyklus kann von vielen Faktoren beeinflusst werden: Stress, Bewegung, Anstrengung, Müdigkeit, psychische und seelische Belastungen und auch verschiedene Erkrankungen können hier eine Rolle spielen. Oftmals kann es auch zu Schmierblutungen oder Zwischenblutungen zu verschiedenen Zeiten Deines Zyklus kommen. Wenn Dein Zyklus von der Norm abweicht, heißt das also nicht, dass etwas nicht stimmt.

Was sind die Phasen des Menstruationszyklus?

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Tag vor dem Einsetzen der nächsten Blutung. Er wird in vier Phasen unterteilt:

  • Menstruation
  • Follikelphase
  • Eisprung
  • Lutealphase

Viele Menstruierende kennen das Auf und Ab ihrer Stimmung während eines Zyklus. Das ist vollkommen normal. Grund dafür sind Geschlechtshormone, welche unseren Körper wogenartig überschwemmen. Folgende Hormone spielen im weiblichen Zyklus eine entscheidende Rolle:

  • Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
  • Luteinisierendes Hormon (LH)
  • Östrogen
  • Progesteron

 

Menstruation: Die Periode

Ein neuer Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode. Urheber der Blutung ist die bei Primaten periodisch auftretende Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, dabei wird sie durch den Abfall von den Hormonen Östrogen und Progesteron ausgelöst. Da sich im vergangenen Zyklus kein befruchtetes Ei eingenistet hat, löst sich die Schleimhaut der Gebärmutter ab.

Alle vier Hormone, die den Zyklus beeinflussen (FSH, LH, Östrogen und Progesteron), befinden sich hier an einem Tiefpunkt. Die Menstruationsblutung ist dabei bei jeder Frau unterschiedlich und variiert in Stärke und Dauer.

Wie der gesamte Zyklus wird auch unsere Periode von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Du kannst einiges tun, um Dich und Deinen Körper in dieser Phase zu unterstützen, wie z.B. Stress vermeiden. Auch Deine Ernährung während der Periode können Deinen Hormonspiegel und dadurch auch Deinen Zyklus sowie die Monatsblutung beeinflussen.

Vier bis acht von zehn Frauen leiden während ihrer Periode unter Bauchkrämpfen oder davor unter PMS. Diese Regelschmerzen können richtig heftig werden: Wie der britische Prof John Guillebaud vom University College London herausgefunden hat, ist das Schmerzlevel, dass Frauen während der Regelschmerzen aushalten, etwa mit den Schmerzen zu vergleichen, die man bei einem Herzinfarkt hat! Soll heißen: Keine Frau stellt sich an, wenn sie über Krämpfe während ihrer Periode klagt und die Beschwerden sollten nicht schulterzuckend kommentiert werden. Mehrere neuere Studien haben gezeigt, dass Akupunktur bei der Behandlung von Menstruationsschmerzen wirksam ist und die Schmerzen reduzieren.

Was bei starken Periodenschmerzen helfen kann: Periodenunterwäsche! Mit unseren femtis Period Panties musst Du Dir nichts in die Scheide einführen und hast keinen Stress mit klebrigen Binden oder Blutflecken. Einfach Panty anziehen und wohlfühlen. Gerade Personen mit Endometriose leiden unter sehr starken Schmerzen und daher haben wir Unterwäsche bei Endometriose entwickelt, um auf die besonderen Bedürfnisse einzugehen. Je nachdem, wie stark Deine Periode ist und wie viele Milliliter an Blut Du verlierst, kannst Du bei femtis zwischen verschiedenen Saugstärken wählen. Viele Frauen berichten uns, dass ihre Menstruationsschmerzen mit Menstruationsunterwäsche leichter werden.

Wusstest Du, dass die Menstruation vielerorts als unrein angesehen wird? Nach diesem Aberglauben müssen beispielsweise in Nepal Menstruierende während ihrer Periode in getrennten Hütten leben. Sie dürfen keinen Kontakt zu männlichen, nicht menstruierenden Personen haben und berühren, da sie krank werden könnten.

Follikelphase: Die Eireifung

In dieser Phase, auch Proliferationsphase genannt, sendet unser Gehirn vermehrt das Follikelstimulierende Hormon (FSH) aus. Dieses regt die Reifung von etwa 40 bis 100 Eibläschen in unseren Eierstöcken an. Die Eibläschen produzieren Östrogene, im Speziellen das weibliche Geschlechtshormon Östradiol. In der Regel entwickelt sich nur eines der Eibläschen im Eierstock zum sprungbereiten Follikel. Die anderen bilden sich normalerweise zurück, es sei denn, es liegt eine Hormonstörung wie das PCO-Syndrom vor.

Ovulationsphase: Der Eisprung

Das Östrogen im Körper steigt an, und das Luteinisierende Hormon (LH) wird ausgeschüttet. Es löst zusammen mit Progesteron den Eisprung aus. Die reife Eizelle wird in den Eileiter transportiert und wandert Richtung Gebärmutter. Während des Eisprungs öffnet sich der Gebärmuttermund leicht und der Zervixschleim verflüssigt sich. Wenn es innerhalb von 24 Stunden nach der Freisetzung des Eis zu keiner Befruchtung kommt, zerfällt es und wird ca. zwei Wochen später mit der Menstruation ausgeschieden.

Während der Ovulationsphase wird mehr Zervixschleim (auch Ausfluss genannt) ausgeschieden, der weißlich oder leicht gelblich ist und sich cremiger anfühlt als in den anderen Zyklusphasen. Anhand der Scheidenflüssigkeit lässt sich bestimmen, ob Deine Scheidenflora gesund ist.

Unsere speziell entwickelte femtis Everyday Ausfluss-Unterwäsche ist für Dich da, wenn während des Eisprungs mehr Ausfluss im Höschen landet als sonst.

Wusstest Du, dass Du auch eine Anovulation haben kannst? Das ist ein Zyklus, in dem kein Eisprung im Eierstock stattfindet, Du bekommst aber dennoch Deine Periode.

Lutealphase: Die Gebärmuttervorbereitung

Diese Phase wird auch als Sekretionsphase bezeichnet. Aus dem Follikel, der ehemaligen Hülle der Eizelle entsteht der Gelbkörper. Er produziert unter dem Einfluss von LH das Hormon Progesteron. Dieses führt zum Umbau der Gebärmutterschleimhaut, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut wird durch Bildung von Gefäßen verstärkt, Schleimbläschen und stützende Gewebestrukturen bauen ein “Eibett“ für eine von Spermien, der Samenzelle, befruchtete Eizelle. Der Gebärmutterkanal (Zervix) verengt sich nach dem Eisprung und der Zervixschleim wird fester. Das Gelbkörperhormon Progesteron führt zu einer leichten Erhöhung der Körpertemperatur.

Kommt es zu einer Schwangerschaft, beginnt am Anfang der sogenannte Mutterkuchen, auch die Plazenta, zu wachsen und bildet Hormone, die für den Erhalt der Schwangerschaft wichtig sind.

Wusstest Du, dass Dezidualisierung ein Prozess der Sekretionsphase beschreibt, bei der die Stromazellen unter Einfluss von Progesteron zu Deziduazellen werden. Dies passiert während einer Schwangerschaft.

Wir finden es mehr als beeindruckend, was weibliche Körper jeden Monat vollbringen und wie der Menstruationszyklus mit seinen vier Phasen funktioniert. Egal wo in Deinem Zyklus und welcher Zyklushälfte Du gerade stehst – wir sind stolz darauf, Dich dabei begleiten zu dürfen.

Welche Hygieneartikel gibt es für die Periode?

Es gibt verschiedene Menstruationsprodukte und Du solltest nach Deinen individuellen Bedürfnissen entscheiden, welches das passende Produkt während Deiner Monatsblutung für Dich ist. Für viele Einwegprodukte gibt es auch nachhaltige Alternativen. Hier findest Du eine kurze Übersicht über die vier gängigsten Methoden und ihre Vor- und Nachteile.

Die meist bekanntesten Einwegprodukte sind Binden und Tampons. Eine Binde ist eine saugfähige Einlage, die Du Dir einfach in Deinen Slip klebst. Sie sind einfach anzuwenden, überall erhältlich und in verschiedenen Stärken verfügbar. Oft enthalten Binden viel Plastik und führen auch manchmal zu Hautreizungen und Reibungen.

Ein Tampon ist ein länglicher Wattebausch, der eingeführt wird und das Blut noch im Körper aufnimmt und somit quasi unsichtbar ist. Auch Tampons sind überall erhältlich und für alle Aktivitäten geeignet, auch zum Schwimmen. Allerdings erfordert es etwas Übung, einen Tampon einzuführen und es sollte darauf geachtet werden, diesen regelmäßig zu wechseln zur Vermeidung von Bakterienbildung im Körper, denn diese kann in den äußersten Fällen zum Toxischen Schocksyndrom (TSS) führen.

Die nachhaltigen Alternativen zu diesen Hygieneartikeln sind Periodenunterwäsche und Menstruationstassen. Period Panties sind Unterwäsche mit einer integrierten Saugeinlage, die Deine Monatsblutung aufnimmt und verhindert, dass das Blut Deiner Regeltage nach außen tritt. Nach dem Tragen wird sie gewaschen und dann wieder verwendet. Periodenslips sind in verschiedenen Saugstärken und Modellen verfügbar, sodass auch Du die die passende Panty für Deine individuellen Bedürfnisse findest. Sie sind für alle Menstruierenden geeignet und einfach in der Anwendung, sie sind komfortabel und stylisch, ganz wie Deine Lieblingsslips. Besonders gut eignen sie sich bei der ersten Periode, der sogenannten Menarche, da Du als junges Mädchen am liebsten nichts einführen magst.

Wenn Du auf der Suche nach einer Alternative zu Tampons bist, ist eine Menstruationstasse das Richtige für Dich. Eine Period Cup ist ein kleiner biegsamer Becher aus Silikon, der eingeführt wird und das Blut im Körper auffängt und somit wie ein Tampon unsichtbar ist und für alle Aktivitäten, auch Schwimmen, geeignet ist.

Wie kann ich meinen Zyklus berechnen?

Um Deinen Zyklus zu tracken, gibt es verschiedene Methoden. Du kannst zum Beispiel Deinen Kalender als Zyklustracker verwenden, Deinen Ausfluss beobachten, Deine Basaltemperatur, Deine Körpertemperatur nach dem Aufwachen, messen oder auch spezielle Apps nutzen, um Deinen Zyklus zu berechnen. Du kannst daraus wichtige Einblicke bekommen, wie zum Beispiel welche Bedürfnisse Du in den verschiedenen Phasen Deines Zyklus hast. Du kannst damit auch Deinen Eisprung berechnen und Deine fruchtbaren Tage bestimmen und somit die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen oder eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden.

Ist Dein Zyklus nicht in Balance, so kommt es zu Zyklusstörungen. Du kannst eine Polymenorrhoe haben, das ist eine zu häufige Menstruation, bei der Deine Zykluslänge unter 21 Tage ist. Von einer zu seltenen Menorrhoe, einer Oligomenorrhoe, spricht man ab einer Zykluslänge von 35 bis zumindest 45 Tage und maximal 90 Tage bis zu den nächsten Regeltagen. Diese Unregelmäßigkeiten können auf Gesundheitsprobleme deuten und sollten mit Deinem Frauenarzt oder Deiner Frauenärztin besprochen werden.

Zyklus der Frau im Verlauf des Lebens

Im Laufe Deines Lebens verändert sich Dein Zyklus, je nachdem, in welcher Lebenslage Du Dich gerade befindest. Das erste Mal macht sich wahrscheinlich Dein Zyklus für Dich als Mädchen sichtbar mit Deiner ersten Periode. Dieser erste Monatsfluss und somit Dein erster Zyklus ist eine ganz besondere Erfahrung. Sie geht mit verschiedenen körperlichen und seelischen Veränderungen einher. Gerade in dieser Zeit ist es besonders wichtig , Unterstützung und eine offene Atmosphäre über das Thema zu schaffen und das Tabu zu brechen, sodass offen miteinander gesprochen werden kann. Es hilft, zu verstehen, dass die Periode etwas ganz Natürliches ist, um eine positive Bindung zur Regelblutung aufzubauen. Sie ist sogar etwas Gutes, denn Dein Körper zeigt Dir, dass es Deinem Körper gut geht. Bleibt die Periode aus oder die Abstände zwischen den Blutungen sind sehr unregelmäßig, ist dies oft ein Anzeichen für ein Ungleichgewicht. Dein Körper befindet sich nicht mehr in Ausgeglichenheit und oft merkst Du es am schnellsten über Deinen Zyklus.

Auch in der Schwangerschaft verändern sich Deine Hormone und Dein Zyklus. Wenn eine Eizelle erfolgreich befruchtet wurde und auf der Eileiter wandert, kommt es zu keiner Menstruation. Die stärksten hormonellen Veränderungen treten im ersten Trimester auf. Hier steigen Dein Östrogenspiegel und Progesteronspiegel deutlich an. Progesteron ist für die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich, damit sich ein Ei einnisten kann.

Nach der Regelblutung kommt meist innerhalb der ersten drei Monate nach der Geburt, frühestens nach vier Wochen, wieder. Dies ist individuell und auch abhängig davon, ob gestillt wird. Bei mehr als der Hälfte der nicht stillenden Frauen tritt sie innerhalb der ersten sechs bis zwölf Wochen ein.

Die letzte Veränderung des weiblichen Zyklus findet in den Wechseljahren statt. Beginnen tun diese etwa 4 Jahre vor der letzten Menstruation mit der Prämenopause. Die Hormonproduktion nimmt ab und der Eisprung kommt seltener, was dazu führen kann, dass die Periode unausgeglichen, besonders lang oder sehr kurz, sehr stark oder sehr schwach kommt. In der Perimenopause verstärken sich die Unregelmäßigkeiten und es kann dazu kommen, dass die Blutung schon ganz ausbleibt. Mit der Menopause bleibt dann die Monatsblutung aus, was im Durchschnitt mit 51 Jahren eintritt. Sie tritt nach dem letzten Eisprung ein und es können keine Eizellen mehr heranreifen.